Dass auch die VW-Tochter Audi in den Abgasskandal/ Dieselskandal verwickelt ist, kam im November 2015 durch ein Schreiben des Unternehmens ans Licht, in dem es die Manipulation von Abgaswerten gestand. Die große Rolle von Audi im Abgasskandal stellte sich jedoch erst ein Jahr später nach und nach heraus, als – ähnlich wie bei VW – Durchsuchungen durch die Polizei stattfanden. 2017 wird Audi dann zum Rückruf von 24.000 Fahrzeugen verpflichtet. Audi wird neben BMW, Daimler, VW und Porsche zum sogenannten Fünfer-Kartell im Abgasskandal, da eine Absprache untereinander vermutet wurde. Verschiedene Entwickler, Techniker und Chefs von Audi müssen in Untersuchungshaft oder deren Wohnungen werden durchsucht. Es rücken immer mehr Vorwürfe des Betrugs vor allem gegen den Audi-Chef Rupert Stadler in den Vordergrund, bis sich Audi im Oktober 2018 schließlich von ihm trennt. Doch damit nicht genug: Bisher hatte der Abgasskandal nur den Motor EA 189 betroffen, doch 2020 wurde bekannt, dass auch beim Motor EA 288 „geschummelt“ wurde.
Wie wurde bei Audi manipuliert?
Die betroffenen Modelle von Audi wurden bezüglich der Abgasreinigung mittels Fahrkurvenerkennung und/ oder Thermofenster manipuliert. Doch oft wird bei Audi im Zusammenhang mit der Art der Abgasmanipulation von vier „Strategien“ gesprochen. Es werden Strategie A („Aufheizstrategie“) und Strategie B („alternatives Aufheizen“) miteinander verknüpft, sodass der Motor nur auf dem Prüfstand zum Zweck der Schadstoffreduzierung aufgewärmt wird. Beim sogenannten „Re-Entry-Aufheizen“ (Strategie C) wird der dauerhafte ungefilterte Stickoxid-Ausstoß im Straßenbetrieb gewährleistet. Der Abgasskandal/ Dieselskandal bei Audi steht auch im Zusammenhang mit AdBlue. So wird mit der letzten Strategie D nur beim Start eine ausreichende Menge des Harnstoffs AdBlue eingespritzt, wohingegen dies während der Fahrt nur mit einer deutlich geringeren Menge geschieht.
Vom Abgasskandal/ Dieselskandal betroffene Audi-Modelle
Folgende Modelle der Baujahre 2004-2018 sind vom Audi-Abgasskandal betroffen:
- A1
- A3
- A4
- A5
- A6
- A7
- A8
- Q3
- Q5
- Q7
- TT
Vom Abgasskandal betroffen sind jedoch bei Audi nicht nur die Motoren EA 189 und EA 288, sondern noch weitere, zu denen der EA 896 und der EA 897 zählen.
Welche Ansprüche stehen mir als vom Audi-Dieselskandal Betroffenem (noch) zu?
Wie bei den meisten vom Abgasskandal/ Dieselskandal betroffenen Herstellern, stehen Ihnen gegen diese verschiedene Optionen zur Verfügung: Einerseits können Sie Ihren Audi gegen die Erstattung des Kaufpreises (abzüglich einer Nutzungsentschädigung) zurückgeben. Sie können das Auto andererseits auch behalten und einen Schadensersatz in Höhe von circa 20 Prozent des Kaufpreises erhalten.
Ein sog. „Restschadensersatzanspruch“ nach § 852 BGB ist noch nicht verjährt, da sich in der Rechtsprechung immer mehr die zehnjährige Verjährungsfrist etabliert.
Auch wenn bei Ihrem Audi bereits ein Softwareupdate aufgespielt wurde, können Ihnen Schadensersatzansprüche zustehen.
Die GFV berät Sie gerne unverbindlich und kostenlos, ob auch Ihr Audi vom Abgasskandal/ Dieselskandal betroffen ist und Ihnen daraus etwaige Ansprüche zustehen. Rufen Sie uns einfach an oder melden Sie sich per Kontaktformular.