Abgasskandal betrifft auch Wohnmobile: LG Tübingen spricht Kläger hohen Schadensersatz zu

SCHADENSERSATZ 59.000€


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21. März 2023

Der Skandal um Abgas-Manipulationen bei Reisemobilen betrifft die Mehrheit der Dieselfahrzeuge, da sie eine unerlaubte Abschaltvorrichtung enthalten. Betroffen sind Wohnmobile mit Motoren von VW, Mercedes-Benz, Fiat, Iveco, Peugeot sowie Citroën. Dies bedeutet, dass vermutlich die meisten Besitzer von Wohnmobilen mit einem beträchtlichen Wertverlust ihrer Fahrzeuge konfrontiert werden.

Es ist wichtig, bei den betroffenen Reisemobilen die Basis zu beachten. Je nach Hersteller werden nämlich verschiedene Funktionen eingesetzt, um die Abgaswerte während der Prüfungen zu manipulieren. Laut Unterlagen des Unternehmens Bosch wurden 44 unterschiedliche Funktionen entwickelt, um die Abgaswerte auf dem Prüfstand sauberer wirken zu lassen, als sie tatsächlich im Straßenverkehr sind.


Wohnmobile, die auf dem VW Bulli, VW Crafter oder Mercedes-Benz Dieselmotoren basieren, sind vom Abgasskandal betroffen. Ebenso sind Wohnmobile, die auf Fiat- oder Iveco-Plattformen mit Multijet-Dieselmotoren aufgebaut sind, nicht verschont geblieben. Dieser Motor ist auch in Modellen auf Basis des Peugeot Boxer und Citroën Jumper zu finden. Auch die beliebten Hymer Camper, die auf Fahrgestellen und Diesel-Motoren des Fiat Ducato basieren, sind vom Abgasskandal betroffen. In vielen Hymer-Mobilen wurde eine Motorsteuerung eingesetzt, die den Stickoxid-Ausstoß manipuliert.

Es besteht die Möglichkeit, hohe Schadensersatz-Forderungen geltend zu machen. Das Landgericht Tübingen sprach einem Kläger 59.000 Euro Schadensersatz zu. In diesem Fall handelte es sich um ein Wohnmobil der Marke Adria.


Am 21.03.2023 fällte der EuGH hierzu sein bahnbrechendes Sensationsurteil: Thermofenster sind illegal! Bereits bei Fahrlässigkeit der Hersteller haben betroffene Verbraucher Anspruch auf Schadensersatz.