Abgasskandal: Mercedes ruft Dieselfahrzeuge zurück!


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21. März 2023

Am 20.02.2023 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erneut eine Warnung, die sich auf eine illegale Abschalteinrichtung bei Mercedes-Fahrzeugen bezieht. Das KBA forderte Mercedes auf, weitere Fahrzeuge zurückzurufen, die aufgrund des Einsatzes einer unzulässigen Abschalteinrichtung betroffen sind. Der Konzern ist nun verpflichtet, dieser Anweisung nachzukommen. Kunden, die ein Fahrzeug der Baujahre 2014 bis 2017 mit dem Dieselmotor OM 607 und der Abgasnorm Euro 6 besitzen, sind von dieser Maßnahme betroffen.

  • A-Klasse
  • B-Klasse
  • Mercedes CLA
  • Mercedes GLA

Das KBA gibt bekannt, dass der Rückruf weltweit nahezu 20.000 Fahrzeuge betrifft. In Deutschland sind das etwa 1.800 Kfz. Der Rückruf erfordert eine zwingende Umsetzung. Deswegen obliegt die Überwachung auch dem KBA. Binnen 18 Monaten nach dem Erhalt dieses Erstschreibens hat das Update zwingend durchgeführt zu werden. Sonst droht die Stilllegung des Autos.


Im Jahr 2015 wurde bekannt, dass Volkswagen Millionen Fahrzeuge manipulierte, um die Abgaswerte zu verfälschen. Seitdem ist der Abgasskandal ein Begriff und hat auch andere Automobil-Hersteller betroffen. Im Mai 2019 gab es einen Rückruf bei Mercedes-Benz, einem Tochterkonzern von VW, der ebenfalls in den Skandal verwickelt war. Seitdem hat Mercedes-Benz insgesamt 49 Rückrufe durchgeführt, um die illegalen Abschalt-Einrichtungen zu beheben. Kunden mussten ihre Fahrzeuge in die Werkstatt fahren, um ein Software-Update durchführen zu lassen.


Was den Rückruf von Mercedes besonders macht, ist die Tatsache, dass der Hersteller keine klaren Lösungsansätze präsentiert hat. Kunden, die von dem Rückruf betroffen sind, sind somit nicht im Bilde darüber, was mit ihren Fahrzeugen in den Werkstätten passiert. Es bleibt unklar, ob Mercedes-Benz ein Software-Update aufspielt oder andere Maßnahmen unternimmt, um die Autos wieder in einen gesetzes-konformen Zustand zu bringen. Es ist offensichtlich, dass ein Software-Update allein nicht ausreicht, um die Autos sauber fahren zu lassen. Das liegt an den Thermofenstern, die eine weitere illegale Abschalteinrichtung darstellen. Nur bei Außen-Temperaturen zwischen etwa 20°C und 30°C wird eine Abgasreinigung sicher durchgeführt.


Am 20.02.2023 hat das Verwaltungsgericht Schleswig ein Urteil im Abgasskandal gefällt: VW darf die Software-Aktualisierung bei Dieselfahrzeugen mit dem Motor EA 189 nicht aufspielen. Diese Entscheidung betrifft etwa 10 Millionen Fahrzeuge, die nun erneut zurückgerufen werden müssen. Es wird vermutet, dass anstelle des Updates ein Katalysator eingebaut wird, um die Abgasnormen einzuhalten. Der Katalysator soll die Emissionen reduzieren und somit für eine bessere Umwelt sorgen.