Der Streamingdienst Deezer muss sich mit einem gewaltigen Datenleck auseinandersetzen. Dem Anbieter wurden über 230 Millionen Datensätze der Nutzer gestohlen und dann im Darknet zum Verkauf angeboten. Nicht Deezer selbst, sondern ein externer Internet-Dienstleister war die Ursache des Leaks. Gemäß Restore Privacy wurden bei dem Datenleck von Deezer folgende Daten gestohlen:
Derzeit informiert Deezer die betroffenen Kunden per E-Mail aufgrund des Datenlecks.
Nun ist auch der Musik-Streaming-Dienst Deezer von einem Datenleck betroffen. Fast 229 Millionen Datensätze wurden aus 180 Ländern abgegriffen. Erstaunlich an diesem Datenleck ist, dass sich dieses bereits im Jahre 2019 zugetragen hat, aber erst im November 2022 von Deezer entdeckt wurde. Die Kunden von Deezer wurden erst im Februar 2023 in einer E-Mail über den Diebstahl ihrer Daten informiert, obwohl diese seit Monaten im Darknet im Umlauf sind. Nähere Informationen zum Datenleck fehlt in der E-Mail, da diese lediglich darauf hinweist, dass es bei einem Partner-Unternehmen zu einem Datenabfluss gekommen sei, und man diesbezüglich jedoch nicht mehr mit diesem zusammenarbeite. Ferner führt Deezer in der E-Mail aus, dass keine Passwörter oder Zahlungsdaten betroffen sind, und sich die Folgen diesbezüglich in Grenzen halten.
Offensichtlich sind erst einmal alle zahlenden Deezer-Kunden Opfer des Datenlecks geworden. Auch Free-Nutzer von Deezer sind jedoch betroffen. Die zahlreichen Kunden von Vodafone sind möglicherweise ebenfalls betroffen. Im Rahmen von Vertrags-Verlängerungen oder -Abschlüssen hat Vodafone seinen Kunden Rabatte für Deezer sowie Premium-Mitgliedschaften angeboten.
Welche Auswirkungen das Datenleck von 229 Millionen Deezer Nutzer mit sich bringt, lässt sich nicht sofort erkennen. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Unbefugte die Daten für kriminelle Zwecke missbrauchen. Aufgrund der Veröffentlichung von E-Mail-Adressen und Telefonnummern sind Betroffene oftmals von Phishing-Attacken beeinträchtigt. Der Betroffene wird dazu verleitet, einen gefälschten Link in einer SMS zu klicken, der auf eine täuschend echt aussehende Webseite weiterleitet, auf der persönliche Daten anzugeben sind. Auch als Folge des Datenlecks können Betrüger Malware auf Smartphones und Computern installieren, um an sensible Daten zu gelangen.
Wie beim Phishing wird beim Smishing eine Textnachricht mit Link an den Betroffenen versendet, um ihn zum Anklicken zu verleiten. Anschließend wird eine Malware auf dem Smartphone installiert, die dadurch Zugangsdaten zu den anderen Online-Dienstleistern abgreift. Darüber hinaus können Betroffene auch Vishing-Anrufe erhalten, indem mittels eines Telefonanrufs versucht wird, dem Opfer persönliche Daten zu entlocken. Die Betrüger geben sich als vertrauenswürdige Quelle aus, um an sensible Daten wie Kreditkarten-Nummern oder behördliche IDs zu gelangen. Schließlich können Betroffene des Deezer-Datenlecks einem Identitätsdiebstahl ausgesetzt sein. Dies ist die schwerwiegendste Folge.
Mithilfe der gestohlenen Daten erwerben Betrüger Abonnements über das Internet, eröffnen Nutzerkonten und bestellen Waren. Oftmals fällt dies Betroffenen erst auf, wenn sie Abbuchungen auf ihrem Konto vorfinden. Wer einem anderen also die Identität stiehlt, richtet damit schnell hohen Schaden an.
Derzeit legen die deutschen Gerichte die Gesetzgebung hinsichtlich Datenverstößen sehr großzügig aus und gewähren Verbrauchern oftmals hohe Schadensersatz-Summen. Die DSGVO gewährt in Artikel 82 Absatz 1 eine Entschädigung für immaterielle Schäden.
Wenden Sie sich jederzeit an uns, um sich über die Rechte und Möglichkeiten im Falle eines Datenlecks zu informieren. Ein Anwalt unserer Gesellschaft für Verbraucherschutz prüft Ihren Fall und klärt mit Ihnen die Erfolgschancen und das weitere Vorgehen. Kontaktieren Sie uns hierfür einfach schriftlich oder telefonisch.
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