Was ist Temu?
"Shoppe wie ein Millionär" – So lockt die Shopping-App Temu Kunden an. Das Unternehmen aus China hebt nämlich so seine außerordentlich niedrigen Preise hervor. Eine Smartwatch kostet zum Beispiel lediglich rund fünfzehn Euro. Jedoch ist hier Vorsicht geboten. Temu birgt schließlich zahlreiche Risiken für Verbraucher. Denn neben derart vermeintlichen Schnäppchen lockt der Konzern auch mit drastischen Rabatten und kostenlosem Versand. Die Temu-App informiert Verbraucher beispielsweise, dass bestimmte Angebote nur in einem begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen. Dadurch fühlt sich der Kunde unter Druck gesetzt, möglichst schnell zuzuschlagen, bevor das Schnäppchen vergriffen ist. Doch tatsächlich kann sich der Kunde Zeit lassen - denn sobald der Countdown abgelaufen ist, beginnt er von Neuem. Diese Vorgehensweise ist unseriös und entspricht nicht den Bestimmungen des deutschen Marktes.
Warum sind die Preise bei Temu so billig?
Temu führt keinerlei Markenartikel im Sortiment, sondern ausschließlich Produkte ohne erkennbare Marke von externen Händlern. Aufgrund ihrer billigen Preise entfällt in der Regel die Notwendigkeit einer Zollgebühr. Diese fällt nämlich für den Kunden erst ab einem Warenwert von 150 Euro an. Es ist jedoch trotzdem erforderlich, auch bei geringsten Beträgen Einfuhrumsatz- sowie Verbrauchssteuern zu zahlen. Paketdienste zahlen diese vorab und verlangen sie dann bei der Zustellung der Lieferung.
Kritik seitens Verbraucherschützer an Temu
Temu steht in der Kritik, da das Unternehmen minderwertige Produkte verkauft. Es kommt häufig vor, dass die Waren nicht beim Kunden ankommen. Falls doch, sind sie jedoch oft beschädigt. Darüber hinaus gestaltet sich die Erreichbarkeit des Kundenservices als äußerst schwierig. Außerdem fehlen bei den Produkten häufig eine deutschsprachige Bedienungs-Anleitung sowie das gültige CE-Zeichen. Das ist unzulässig. Das CE-Zeichen ist in der EU beispielsweise verpflichtend.
Besonders wichtig und beachtenswert für Verbraucher: Temu geht unangemessen mit den persönlichen Informationen seiner Kunden um. Merkwürdigerweise fordert Temu Zugriff auf die Kamera, Fotos sowie das Adressbuch der Nutzer. Daher raten Verbraucherschützer dringend davon ab, sich von den vermeintlichen Schnäppchen in der Temu-App locken zu lassen.